10 wichtige Schritte beim Vermögensaufbau
Sicher Geld anlegen und Vermögen aufbauen 2025 – kein einfaches aber ein wichtiges Unterfangen, wenn die Zinsen niedrig sind und die Rente schneller kommt als gedacht. Seit 30 Jahren erlebe ich in meiner Beratungspraxis, dass Finanzthemen, Vermögensaufbau und die eigene Vorsorge nicht nur für Frauen eine große Herausforderung sind.
Wenn alle Welt nur noch von ETF, Bitcoin und der wundersamen Geldvermehrung spricht, wollen viele Sparerinnen gern dabei sein: der sogenannte FOMO-Effekt – Fear of Missing Out. FOMO, das ist die Angst, nicht dabei zu sein und etwas zu verpassen. Doch wenn dann das Leben lehrt, dass Börsen keine Einbahnstraßen sind, ist die Enttäuschung groß und das Interesse schnell verflogen.
Damit Sie selbst es schaffen können, bei Ihrer Altersvorsorge und Vermögensanlage nicht dem Herdentrieb zu verfallen und überhöhte Erwartungen und Enttäuschungen zu vermeiden, ist es wichtig, dass Sie die Sache strategisch angehen.
Finanzprodukte müssen immer Ihrer Strategie und Ihrer finanziellen Lebensplanung dienen. Die entscheidende Frage lautet immer: Wohin geht die Reise, was ist das Ziel? Ein Ziel ist gesetzt: ein sorgenfreier Ruhestand oder die finanzielle Freiheit in der dritten Lebensphase. Egal, wie auch immer Sie es nennen.
Was ist eine Geldanlage und was nicht - die Gretchenfrage?
Was ist eine Geldanlage denn überhaupt? Oder die vielleicht noch wichtigere Frage: Was ist keine Geldanlage? Diese Fragen klingen banal. Aber mal ehrlich: Haben Sie sich diese Fragen schon einmal bewusst gestellt? Beim Thema Geldanlage haben Menschen sehr unterschiedliche Vorstellungen. Für die einen ist sogar ein Autokauf ein wichtige Investition. Für andere ist ein Auto nur eine Konsumausgabe. Die einen sparen für die Freiheit oder Unabhängigkeit, die anderen für die Not.
Die eigenen Projektionen auf Geld, wie Freiheit, Unabhängigkeit oder Macht sind Sparerinnen selten bewusst. Das gilt genauso für die Motive. Die wenigsten Sparerinnen machen sich Gedanken über Fragen, die ihre persönliche Einstellung zu Geld oder ihre Motivation beim Sparen, Konsumieren oder sogar beim Spekulieren betreffen.

Stattdessen werden Finanzentscheidungen überwiegend unbewusst getroffen und viel stärker von Narrativen gesteuert als von rationalen Erwägungen. Die Werbe-, ETF- und Finfluencer-Branche, kennt Ihre unbewussten Projektionen und Motive ganz genau.
Im Story-Telling-Marketing wird zusätzlich ein fiktiver Bösewicht ersonnen, denn ein gemeinsamer Feind verbindet und schafft Vertrauen. Sehr beliebt: der böse Finanzberater. Schon ist der passenden Narrativ erschaffen, um das erschaffene Finanzprodukt zu verkaufen. Die Bühne ist eröffnet. Das Publikum applaudiert.
Kurze Zeit später: das Erwachen. Der Lieblings-ETF hat Minus gemacht. Der Traum vom schnellen Reichtum: ausgeträumt. Enttäuschung, Frust und Rückzug aus dem Finanzmarkt. - Das muss nicht sein und geht auch anders.
Warum eine gute Vorbereitung maßgeblich über den Erfolg Ihrer Geldanlage entscheidet
Enttäuschungen und Fehlinvestitionen können Sie am besten verhindern, wenn Sie gut vorbereitet sind, Dabei kommt es im ersten Schritt nicht darauf an, dass Sie monatelang unkritisch vermeintliches Fachwissen konsumieren. Denn entscheidend ist letztendlich die Relevanz der Informationen - und zwar für Ihre Ziele.
Deshalb ist es im ersten Schritt wichtig, dass Sie sich Klarheit über Ihre Zukunft und Ihre finanziellen Ziele verschaffen, statt ETF-Ratgeber auf dem Nachtschrank zu stapeln. Sie dürfen sich auch Ihrer Werte, Glaubenssätze und Projektionen auf Geld bewusst werden. Das kann durchaus hilfreich sein. Denn wer permanent gegen die eigenen Werte verstößt, trägt kognitive Dissonanzen mit sich herum. Die wirken wie eine schlecht verdauliche Mahlzeit, die man schlimmstenfalls unverzüglich wieder von sich geben möchte.
Nach dieser Phase der Selbstreflexion und Planung kann Ihre Informationssuche erfolgreich starten. Sie wissen nun, was Sie wollen und können die Relevanz für Ihre Ziele und Ihre persönliche Situation haben. Die folgenden Tipps können Ihnen hilfreiche Orientierung für Ihren Vermögensaufbau und Vermögenserhalt bieten und den Einstieg in das anspruchsvolle Thema erleichtern.
Tipp #1: Investieren und Konsumieren unterscheiden lernen
Das Beispiel "Autokauf" macht deutlich, wieviel Komplexität sich hinter dem Anlegen und Investieren versteckt. Wie bei allen Finanzentscheidungen. Und wie wichtig die Unterscheidung von Investieren oder Konsumieren ist. Tatsächlich kann ein Autokauf eine sinnvolle Investition sein, um damit Einkommen zu erzielen.
Die Handwerkerin, die Ihre Werkzeuge und Geräte zu ihren Kundinnen transportieren muss, wird beispielsweise nicht auf ein Auto verzichten können. Andererseits gibt es Menschen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Büro fahren, weil sie in der Innenstadt ohnehin keinen Parkplatz finden und trotzdem ihr Auto als gute Investition bezeichnen. Dieser mentale Selbstbetrug gehört aus psychologischer Sicht in die Schublade „kognitive Verzerrung“ und kostet Geld, das dann an anderer Stelle fehlt: bei der Altersvorsorge beispielsweise
Kaum ein mobiles materielles Gut, hat schon kurz nach der Anschaffung einen so hohen finanziellen Wertverlust wie das Auto und dabei gleichzeitig einen so hohen ideellen Wertgewinn für viele Menschen. Das Auto ist besonders bei uns in Deutschland die klassische Projektionsfläche für Erfolg, Reichtum und Status. Allerdings, keine Regel ohne Ausnahme: Es gibt Oldtimer, die finanziell sehr wertvoll sind und hohe Verkaufserlöse erzielen können. Weil es Menschen gibt, die bereit sind, einen hohen Preis dafür zu zahlen. Das ist aber leider nicht bei jedem alten Auto der Fall und sie wissen vorher nicht, wie sich der Preis entwickeln wird.
Für die meisten Menschen ist ein Auto jedoch keine Investition, sondern ein Konsumgut. Das gilt auch für die selbstgenutze Immobilie. Denn die wird selten mit dem Blick durch die Renditebrille betrachtet und weder die neue Küche noch die neue Wohnzimmereinrichtung dienen auch nur im Entferntesten der Wertsteigerung einer Immobilie. Der Traum vom mietfreien Wohnen kann zudem sehr teuer werden im Alter, wenn einerseits teure Renovierungen anstehen und andererseits die Liquidität schon für den alltäglichen Lebensbedarf fehlt. Auch die immer empfohlene Investition in Bildung, ist keine Garantie dafür, dass dadurch auch entsprechende Einnahmen in der Zukunft fließen.

+++ Quick-Tipp #Geldanlage+++
Prüfen Sie vor jeder Investition, ob diese stärker auf Ihr „emotionales Konto“ einzahlt als auf Ihr langfristiges Vernunft- und Vorsorgekonto.
Da es ausgesprochen schwierig ist, sich selbst zu reflektieren, klären Sie diese Frage im Zweifelsfall in einem qualifizierten Finanzcoaching.
Auf der anderen Seite ist Geld anlegen nicht mit Geld horten gleichzusetzen, denn auf dem Sparbuch oder Tagesgeldkonto verringert sich der reale Geldwert kontinuierlich durch die Inflation. Deshalb ist es wichtig, nach Möglichkeiten zu suchen, die eine höhere Rendite erwirtschaften können und dabei eine akzeptable Risiko-Rendite-Relation bieten.
Tipp #2: Mainstream und scheinbar "offizielle" Definitionen auch mal hinterfragen
Offizielle Definitionen lauten häufig ähnlich wie diese:
"Geldanlage bezeichnet die Möglichkeit, sein Vermögen gewinnbringend anzulegen. Indem man sein Geld in verschiedene Anlageformen investiert, kann man langfristig finanzielle Freiheit und Sicherheit erlangen."
Schon stehen wir vor der nächsten Frage: Was ist Vermögen? Haben Sie darüber schon einmal nachgedacht? Trösten Sie sich, das ging mir früher ganz genauso. Im Ökonomie-Studium wurden die gängigen Definitionen hauptsächlich auswendig gelernt und selten hinterfragt.

Vermögen und Vermögen - die verlorene und vergessene Bedeutung
Der Begriff "Vermögen" stammt ursprünglich aus der spätmittel– bzw. frühneuhochdeutschen Zeit. Das Wort "vermügen“ bedeutet „fähig sein" mit der Bedeutung „Können, Fähigkeit, Kraft“. Erst viel später hat sich der Gebrauch des Begriffs im Sinne der Ansammlung finanzieller und materieller Mittel entwickelt.
Heute wird bei dem Begriff Vermögen fast nur noch an Geld gedacht. Das kommt auch nicht von ungefähr, denn in der Ökonomie wird die Arbeitskraft nach wie vor als "Humankapital" bezeichnet und damit auf die gleiche Stufe gestellt wie das Sachkapital.
Gerade viele Frauen messen ihren eigenen Wert und den Wert ihrer Arbeitskraft an der Höhe der Bezahlung, die sie dafür erhalten. Das hat natürlich historische Gründe und zeigt sich immer noch an den völlig unterbezahlten Care-Arbeiten. Deshalb dürfen Frauen sich endlich klar machen, welch großes Vermögen sie besitzen und hart dafür verhandeln, um dieses nun auch zu Geld zu machen.
Ich weiß nicht, wie häufig ich in den letzten 30 Jahren von Frauen aus meinen Netzwerken den Satz gehört habe: "Ich brauche mich nicht bei dir beraten lassen. Ich habe kein Vermögen." Ich denke dann jedes Mal: Wie schade in Anbetracht der vielen Talente, Fähigkeiten, Kompetenzen, Charaktereigenschaften und all der anderen ganz individuellen Besonderheit, die jede Frau so mitbringt.Ich wünsche mir so sehr, dass endlich eine Frau sagt: "Ich brauche deine Beratung oder dein Coaching, damit ich endlich mein Vermögen zu Geld machen kann."
Tipp #3: Gefährliche Projektionen und Narrative reflektieren
Die Finanzwelt ist voll von Projektionen und Narrativen. Beliebte Projektionen sind Freiheit und Sicherheit. Auch die Macht gehört dazu. Eine aus meiner Sicht gefährliche Projektion ist die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen. Da werden gerade in Partnerschaften und Familien häufig sehr unwirtschaftliche und fragwürdige Entscheidungen getroffen, statt gemeinsam die persönlichen und die gemeinsamen Ziele bei der finanziellen Planung zu berücksichtigen. Bevor Sie sich also mit solchen Main-Stream-Projektionen und Narrativen ködern lassen, hinterfragen Sie diese lieber und reflektieren Sie besser Ihre eigenen Projektionen. Wie passt finanzielle Unabhängigkeit in Ihre Lebensplanung, wenn Sie sich Familie und Kinder wünschen? Was könnte die Alternative sein?
Diese Selbstreflektion ist wichtig, um eine gesunde Distanz und reflektierte Beziehung zum Geld und Vermögensaufbau zu haben und die Gefahr emotionaler Fehlerentscheidungen zu reduzieren. Das ist gerade deshalb so wichtig, weil sich bestimmte Projektionen, wie finanzielle Freiheit, finanzielle Unabhängigkeit und finanzielle Sicherheit längst zu gesellschaftlich akzeptierten Narrativen entwickelt haben.
Dabei fallen wichtige Aspekte der Begriffe Freiheit und Sicherheit immer mehr unter den Tisch und Geld gewinnt eine immer größere Bedeutung. Erst wenn plötzlich unerwartete Krisen den Begriffen Freiheit und Sicherheit wieder eine ganz andere Bedeutung geben, relativieren sich die Geldprojektionen. Deshalb mein nächster wichtiger Tipp, bevor Sie sich mit Zinsen, Aktien, Banken, Neobrokern, ETF oder Kryptowährungen beschäftigen:
Tipp #4 Reflektieren Sie Ihr Moneymindset und Ihre Geldbeziehung!
Hinterfragen Sie nicht nur gesellschaftliche Narrative und Projektionen, sondern machen Sie sich auch Ihre eigenen Projektionen auf Geld bewusst? Welche könnten hilfreich und welche könnten eher dysfunktional für Ihre persönliche und finanzielle Zukunft sein?
Dabei könnten diese Fragen bei der Vorbereitung hilfreich sein:Dabei könnten diese Fragen bei der Vorbereitung hilfreich sein:

Gönnen Sie sich die Zeit und vor allem die Selbstreflektion, um sich Ihrer Motive, Ängste oder Projektionen im Zusammenhang mit Geld bewusst zu werden, bevor Sie mit dem Investieren beginnen.
Erst die Emotionen klären und dann die Finanzen
Die Antworten, die Sie möglicherweise finden, können Ihre Finanzentscheidungen in der Vergangenheit stark beeinflusst haben. Möglicherweise kommen starke Emotionen oder sogar schmerzhafte Erfahrungen wieder ins Bewusstsein. Je nachdem, was dabei zum Vorschein kommt, kann es sogar hilfreich sein, an diesen Themen noch einmal zu arbeiten, bevor Sie mit der Wahl Ihrer Kapitalanlagen loslegen oder irgendwelche ETFs kaufen, alle anderen das genauso machen. Gerade wenn es Ihnen schwer fällt, sich diese Fragen zu beantworten oder Sie schon bei den Fragen starke Emotionen verspüren, die Sie vielleicht nicht einmal zuordnen können, empfehle ich Ihnen ein Finanzcoaching zur Klärung. Denn finanzielle Freiheit beginnt immer zuerst im Kopf.
Nehmen Sie Ihre Werte mit ins Boot
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei Geldanlage und Finanzentscheidungen sind Ihre Werte. Einige meiner langjährigen Kundinnen investieren seit mehr als 20 Jahren in nachhaltige Geldanlagen, weil ihre Werte klar definiert sind. Auch wenn die Kosten nachhaltiger Fonds oftmals höher sind als die Kosten von ETFs, waren die Ergebnisse dieser Anlegerinnen häufig besser. Das lag daran, dass diese Anlegerinnen Ihrer Strategie treu geblieben sind und deutlich mehr Disziplin und Durchhaltevermögen hatten. Genau das, ist bei vielen ETF-Anlegern laut neusten Studien nämlich häufig nicht der Fall, weil ihnen meistens eine klare Strategie. fehlt
Tipp #5: Vermögensaufbau: Die finanziellen Ziele Ihrer Geldanlagen definieren
Es gibt viele Gründe, warum es wichtig ist, die Ziele Ihrer Geldanlage zu definieren. Ganz gleich, ob es um Ihre Altersvorsorge, die Ausbildung Ihrer Kinder, um den Kauf einer eigenen Immobilie, ein Sabbatjahr, eine Weltreise oder ein Ferienhaus geht: - klar definierte Ziele können Ihnen helfen, Ihren Erfolg zu maximieren.
Beginnen Sie, indem Sie sich überlegen, welche Ziele Sie in Zukunft erreichen möchten. Gerade ein unkonkretes Thema wie die Altersvorsorge, macht es ganz schön schwer, die Sache umzusetzen und auch noch über lange Zeit durchzuhalten. Für viele Menschen ist die Altersvorsorge nicht besonders inspirierend. Wenn noch dazu kommt, dass gar nicht klar ist, wie viel jeden Monat für die Altersvorsorge gespart werden muss, ist die Motivation eher gering. Deshalb ist ein konkretes Ziel mit Hausnummer und Datum schon sehr viel motivierender.

Motivation und Antriebskraft durch Ziele setzen
Eine eindrucksvolle Erfahrung war für mich meine Kundin Lisa, die lange Jahre den Traum von einem Sommerhaus in ihrer ursprünglichen Heimat Schweden, träumte. Obwohl sie sonst auch sehr gerne konsumierte, war dieser Traum immer eine ganz starke Antriebskraft in ihrem Leben und die Ersparnisse wurden niemals angetastet. Als sich dann im Ruhestand eine günstige Kaufoption ergab und ihre Investmentfonds sich gerade prächtig entwickelt hatten, konnte sie endlich zugreifen. Auch ich habe mich wirklich mit ihr freuen können.
Wie stark uns persönliche Ziele motivieren können, ist in der Psychologie schon lange bekannt. Sie können Menschen dazu motivieren, große Anstrengungen auf sich zu nehmen und Hindernisse zu überwinden, um ihr Ziel zu erreichen. In Lisas Fall war es ihre tiefe Verbundenheit mit der Heimat Ihrer Kindheit und der Traum von einem eigenen Sommerhaus, der sie dazu antrieb, über Jahre hinweg konsequent zu sparen und letztendlich ihren Traum zu verwirklichen. Emotional bedeutende Ziele zu haben, kann Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen enorm bestärken. Lisa ist ein inspirierendes Beispiel dafür, dass Träume wahr werden können, wenn man fest daran glaubt und hart dafür arbeitet. Ziele sind deshalb die Grundlage Ihrer Finanzplanung und die Entwicklung einer soliden Geldanlage- und Investmentstrategie, die sowohl Kursschwankungen wie auch die Inflationsrate berücksichtigt.
Auch wenn sich die eigene Lebensplanung ändert, wie es nach einer Scheidung häufig der Fall ist, sind neue Ziele wichtig, um wieder Orientierung zu haben und spätestens im dritten Lebensabschnitt ein sorgenfreies Leben führen zu können.
Tipp 6#: Eine Finanzplanung erstellen oder erstellen lassen
Ziele haben in der Finanzplanung eine wichtige Bedeutung, wenn es darum geht, den zukünftigen finanziellen Bedarf zu kalkulieren. In den USA beispielsweise hat die Finanzplanung seit langem eine große Bedeutung und Tradition, denn die Menschen müssen ohne gesetzliche Rentenversicherung selbst für ihr Alter vorsorgen.

Ganz anders in Deutschland, wo noch immer wenig für die Zukunft geplant wird, obwohl die private Altersvorsorge zunehmend an Bedeutung gewinnt, weil die gesetzliche Rente längst nicht mehr reicht.
Vor allem die Frauen der Baby-Boomer-Generation haben in aller Regeln wenig konkrete Vorstellung davon, was Ihnen im Alter nach Abzug von Steuern, Krankenkassenbeitrag und Inflation zum Leben übrig bleibt. Eine Erfahrung, die ich mit neuen Kundinnen immer wieder mache.
Genau diese Informationen wären aber wichtig, um rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen und den Lebensstandard, wenn nötig, anzupassen.
Deshalb ist eine professionelle Finanzplanung nicht nur eine wichtige Unterstützung, sondern die Grundlage Ihrer zukünftigen Strategie und Umsetzung. In der Finanzplanung werden Ihre finanzielle Situation und Ihr Altersvorsorge-Status analysiert, eine Budgetplanung erstellt und verschiedene Anlage- und Vorsorgestrategien verglichen.
Wichtige Aspekte, die Sie bei Ihrer Finanzplanung berücksichtigen sollten:
- Ihre individuellen Bedürfnisse
- Ihre Risikobereitschaft
- die steuerliche Aspekte und
- Ihre finanziellen Ziele: die Planung der Altersvorsorge, den Kauf eines Hauses oder die Ausbildung der Kinder.
Durch regelmäßige Überprüfung und Anpassung des Plans unterstützt die Finanzplanung dabei, auf Kurs zu bleiben und die finanziellen Ziele zu erreichen.
Wir können uns leider heutzutage nicht mehr darauf verlassen, dass alles bleibt, wie es ist. Deshalb ist es wichtig, die Finanzplanung regelmäßig zu überprüfen und die Auswirkungen der gesetzlichen, steuerlichen oder wirtschaftlichen Änderungen zu berücksichtigen. Obwohl die Einführungen der Rentenbesteuerung inzwischen fast zwanzig Jahren zurück liegt, ist die Kenntnis darüber noch immer nicht bei allen zukünftigen Rentnerinnen angekommen. Auch die Inflation bereitet vielen Probleme, wie ich bei der Beratung immer wieder feststelle.
Da hilft nur: Dranbleiben.
Tipp #7: Anlagedauer und Sparziel bestimmen
Die Anlagedauer spielt eine große Rolle für die Auswahl Ihrer Geldanlagen, auch Assets genannt, die zur Erreichung Ihrer finanziellen Ziele in Frage kommen können. Der zeitliche Horizont, den Sie für die Realisierung eines ihrer finanziellen Ziele benötigen, bestimmt die Laufzeit der jeweiligen Anlageform und die Risikoausprägung.
Um genau zu sein, ist Ihr Zeithorizont sehr entscheidend für vier Faktoren:
- Ihre finanzielle Risikokapazität
- Ihr finanzieller Risikobedarf
- Ihre finanzielle Risikowahrnehmung
- Ihre finanzielle Risikobereitschaft

Nur wenn diese vier Bereich aufeinander abgestimmt sind und zu Ihnen passen, können auch die gewählten Geldanlagen zu Ihnen und Ihren Zielen passen.
Tipp # 8: Mit Bedacht ans Ziel: Die wichtigsten Risiken bei der Geldanlage

In der Welt der Geldanlagen locken hohe Gewinne, finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit, Reichtum, Macht und viele andere Projektionen und Narrative. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten und die Realität sieht häufig anders aus. Durch Unerfahrenheit, überzogene Erwartungen oder Selbstüberschätzung, können vorübergehende Börsenschwächen emotional zu tödlichen Gefahren werden.
Besonders problematisch ist der Überraschungseffekt, auch Truthahnillusion genannt, wenn die Börsen nach langer Aufwärtsbewegung plötzlich dramatisch fallen. Auch hier hilft eine gute mentale Vorbereitung. Ich nenne es gerne die Pilotenstrategie, weil Piloten vor jedem Start ihre Checklisten und die möglichen Störfälle und Verhaltensregeln durchgehen. Als Passagierin präsentiert Ihnen die Flugbegleiterin die abgespeckte Version.
Die ETF-Risiko-Wahrnehmungsverzerrung
Gerade beim ETF- und Bitcoin-Hype wurde das in den letzten Jahren meist vernachlässigt. Um böse Überraschungen durch unvorhergesehene Risiken zu vermeiden, ist es nicht nur wichtig, dass Sie die Verlustgefahren und Marktvolatilitäten kennen, sondern auch deren emotionale Wirkung,
Emotionale Wirkung? Das sagt sich so leicht. Doch wie sollen Sie sich theoretisch die emotionale Wirkung eines "Was-wäre-wenn-Falls" vorstellen? Den haben Sie möglicherweise noch nicht erlebt und Ihr Gehirn kann dementsprechend auch nicht auf Erfahrungen zurückgreifen. Unter diesen Umständen kann Ihnen Ihre Wahrnehmung möglicherweise Streiche spielen und bei einer Abwärtsbewegung an den Börsen heftige Emotionen auslösen. Um genau das zu vermeiden, hilft eine gute Vorbereitung.
Deshalb schauen wir uns im Folgenden die Risiken an:
Risiken der Geldanlage
Zinsänderungsrisiko:
Das Zinsänderungsrisiko bezieht sich auf die Möglichkeit, dass sich die Marktzinsen ändern und dadurch den Wert Ihrer Anlagen beeinflussen, denn bei steigenden Zinsen fallen die Börsenkurse von Anleihen. Von fallenden Zinsen sind Sparbücher, Tagesgeldkonten, aber auch private Lebens- und Rentenversicherungen betroffen, wodurch sich die Verluste gerade im Hinblick auf die Altersvorsorge vervielfachen können.
Inflationsrisiko:
Kaufkraftverlust durch Preissteigerungen
Die Inflation beschreibt den Anstieg des Preisniveaus. Steigt die Inflation, verliert Ihr Geld an Kaufkraft und Wert. Das bedeutet, dass Sie für den selber Geldbetrag weniger Waren und Dienstleistungen kaufen können. Sparerinnen unterschätzen dieses Risiko fast immer, weil nur auf die nominalen Werte, also die Zahlen auf dem Konto geschaut wird. Dies Phänomen wird auch als Geldillusion bezeichnet.
Marktrisiko:
Abwärtsbewegungen an den Börsen
Das Marktrisiko, auch als systematisches Risiko bezeichnet, beschreibt die Gefahr, dass der Wert Ihrer Geldanlage aufgrund allgemeiner Marktschwankungen sinkt. Ausgelöst werden diese zum Beispiel durch Rezessionsängste, geopolitische Krisen oder unerwartete Zinsänderungen.
Unternehmensrisiko: Pleiten und Kursverluste
Investieren Sie in Aktien oder Anleihen einzelner Unternehmen, gehen Sie ein sogenanntes Unternehmensrisiko ein. Das bedeutet, dass der Wert Ihrer Anlage sinken kann, wenn das Unternehmen in Schwierigkeiten gerät, beispielsweise durch Pleite, Skandale oder Kursverluste. Der Fall WIRECARD ist ein drastisches Beispiel und Ihnen vielleicht auch noch in Erinnerung.
Kreditrisiko: Zahlungsausfälle bei Schuldnern
Bei Anleihen besteht ein Kreditrisiko, wenn der Emittent der Anleihe – also das Unternehmen oder die Institution, die die Anleihe ausgegeben hat – seine Schulden nicht mehr zurückzahlen kann. In diesem Fall droht Ihnen ein Totalverlust Ihrer Investition.
Liquiditätsrisiko: Schnelle Verkäufe zu ungünstigen Preisen:
Manchmal kann es schwierig sein, bestimmte Anlageprodukte schnell und zu einem fairen Preis wieder zu verkaufen. Dies ist insbesondere bei illiquiden Anlagen wie illiquiden Fonds oder Immobilien der Fall.
Währungsrisiko:
Investieren Sie in Fremdwährungen, unterliegen Sie einem Währungsrisiko. Veränderungen des Wechselkurses können den Wert Ihrer Anlage negativ beeinflussen.
Geopolitische Risiken:
Politische Instabilität, Kriege oder Naturkatastrophen können zu wirtschaftlichen Verwerfungen und Verlusten bei Ihren Anlagen führen.
Politische und regulatorische Risiken:
Politische Ereignisse oder politische Instabilität, Änderungen der Gesetzgebung oder der politischen Rahmenbedingungen in einem Land können sich auf Ihre in diesem Land getätgten Anlagen in diesem Land auswirken. Zum Beispiel können sich politische Entscheidungen auf die Börsenkurse oder den Zugang zu bestimmten Märkten auswirken. Auch die Einführung der Abgeltungssteuer, die Streichung der steuerfreien Kursgewinne oder die Rentenbesteuerung gehören zu den politischen Risiken.
Branchen- und Sektorenrisiken:
Wenn Sie eine erhebliche Konzentration in einer bestimmten Branche oder einem bestimmten Sektor haben, beispielsweise durch einen Branchen-ETF, sind Sie anfällig für branchen- oder sektorspezifische Risiken. Bei technologische Veränderungen, Konjunktur- oder Energiekrisen kann das zu hohen Verlusten führen. Beispielsweise führte die Dotcom-Krise 2001 zu einem drastischen Einbruch bei den Technologie-Aktien, vor allem bei Unternehmen, die im Internet- und Mobilfunk tätig waren. Vom Höchststand im Jahr 2000 bis zum Tiefpunkt im Jahr 2002 fiel der MSCI World Index um fast 50 Prozent. Dies markierte eine der schwersten Bärenmärkte seit dem Zweiten Weltkrieg und spiegelte den drastischen Verlust an Marktwert wider, der durch das Platzen der Dotcom-Blase ausgelöst wurde.
Regionen- und Länderrisiken:
Auch Investitionen in Schwellenländer sind mit höheren Risiken verbunden, da die Aktien- und Anleihenkurse eine höhere Volatilität, also größere Schwankungen nach unten und nach oben aufweisen. Investieren Sie in Schwellenländern oder Regionen mit instabiler Wirtschaft, gehen Sie ein höheres Länderrisiko ein. Vor allem mit einem Länderfonds, der nur in einem Land investiert ist, kann das extreme Auswirkungen haben, wenn dieses Land unter einer Wirtschaftskrise leidet oder schlimmstenfalls in einen Krieg verwickelt wird.
Tipp # 9: Wie Sie Ihr Geld sicher anlegen und unsystematische Risiken vermeiden
Um Ihre Geldanlage vor den finanziellen Fallstricken zu schützen, ist eine gut durchdachte Anlagestrategie wichtig. Die folgenden Punkte sollten Sie dabei unbedingt beachten, damit Sie die passende Geldanlage finden für sich und Ihre Ziele:
Unterscheidung systematisches und unsystematisches Risiko
Um Ihre Geldanlage vor den finanziellen Fallstricken zu schützen, ist eine gut durchdachte Anlagestrategie wichtig. Die folgenden Punkte sollten Sie dabei unbedingt beachten, damit Sie die passende Geldanlage finden für sich und Ihre Ziele:
Ein systematisches Risiko bezieht sich auf eine Art Risiko, das entweder den gesamten Markt oder zumindest einen großen Teil des Marktes betrifft. Ein unsystematisches Risiko im Gegensatz bezieht sich auf einen sehr kleinen Teil des Marktes, wie beispielsweise eine bestimmte Branche oder im Extremfall ein einzelnes Unternehmen. Oft wird es auch als Marktrisiko bezeichnet. Das systematische Risiko lässt sich im Gegensatz zum unsystematischen Risiko nicht wegdiversifizieren, also durch breite Streuung vermeiden. Ein systematisches Risiko entsteht durch Faktoren wie Rezessionen, Kriege oder geopolitische Instabilitäten. Der momentane Zoll- und Handelskrieg der USA ist ein ebenso ein solcher Faktor, wie 2020 die Corona Pandemie mit ihren weltweiten Auswirkungen.
Auch ESG-Risiken gehören zu den systematischen Risiken, wenn beispielsweise Umwelt- oder soziale Krisen, wie Klimawandel oder globale Gesundheitsnotfälle wie Corona oder regulatorische Veränderungen ganze Sektoren oder Volkswirtschaften betreffen.
Das Konzept vom systematischen und unsystematischen Risiko wurde in den 1950er Jahren als Teil der modernen Portfoliotheorie entwickelt. Der spätere Träger des Alfred Nobel Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaft Harry Markowitz hatte mit seiner Arbeit zur Diversifikation gezeigt, dass Risiken durch das Halten eines diversifizierten Portfolios von Vermögenswerten gemindert werden können.
"Später, im Jahr 1964, entwickelte William Sharpe das Capital Asset Pricing Model #CAPM, das formal zwischen marktweitem (systematischem) Risiko und unternehmensspezifischem (unsystematischem) Risiko unterscheidet.
Systematisches Risiko:
Nur auf der untersten Ebene liegt das unsystematische Risiko vor, weil es die maximale Risikostreuung repräsentiert: breiter gestreut als weltweit geht nicht mehr.
Die weltweite Corona-Krise repräsentierte ein solches systematisches Risiko. Allerdings erlebten die weltweiten Aktienmärkte nach einem kurzen Einbruch im März 2020 einen wahren Höhenflug. Viele Anlegerinnen, die im März 2020 panikartig ihre Aktien und ETFs verkauften, durften die Erholungsphase und die anschließende Ralley dann leider nicht mehr miterleben.
Unsystematisches Risiko:
Alle Ebenen oberhalb der weltweiten Streuung bezeichnen Risiken, die durch eine größere Streuung wegdiversifiziert werden können. Daran wird deutlich, dass jede Spezialisierung oder Investition in einen Teilmarkt, wie beispielsweise eine bestimmte Branche vermeidbare Risiken abbilden.
Der möglicherweise höheren "Gewinnquote" steht auch eine höhere "Verlustquote" gegenüber. Ähnlich als würden Sie am Rouletttisch entweder auf rot oder schwarz setzen oder alternativ auf eine bestimmte Zahl.
Diversifizierung
Legen Sie Ihr Geld in verschiedenen Anlageklassen, Branchen und Regionen an. So verringern Sie die Abhängigkeit von einzelnen Anlageformen und reduzieren das Gesamtrisiko Ihres Portfolios. Getreu dem Motto: "Nicht alle Eier in einen Korb legen" oder "gut gestreut - nie gereut!"
Langfristiger Anlagehorizont
Investieren Sie in Anlageformen mit höherem Schwankungsrisiko, um das Inflationsrisiko zu minimieren und lassen Sie sich nicht von kurzfristigen Marktschwankungen verunsichern. So können Sie Kursschwankungen aussitzen und von der Wertentwicklung über einen längeren Zeitraum profitieren. Es macht absolut keinen Sinn, in schwachen Marktphasen aus Aktienfonds oder ETFs auszusteigen, um Verluste möglichst zu vermeiden. Sie wissen nie genau, wie sich die Kurse entwickeln. Zu Anfang der Corona-Krise sind weltweit die Aktienkurse eingebrochen, hatten sich aber kaum mehr als vier Wochen später schon wieder erholt. Anschließend folgte eine Kursralley, die sich niemand vorher hätte träumen lassen. Die Anlegerinnen, die aus Panik in der Verlustphase verkauft hatten, haben diese Kursralley nicht mehr miterlebt, weil sie Opfer ihrer eigenen Emotionen geworden waren. Selbst wenn sie später wieder eingestiegen sind, haben die verpassten besten Börsentage zu dramatischen Renditeminderungen geführt gegenüber Anlegerinnen, die investiert geblieben sind. Die verlorene Rendite lässt sich dann nie wieder aufholen.
Risikoprofil
Investieren Sie passend zu Ihrem Risikoprofil und Zeithorizont. Wie schon erwähnt ist dieser Zusammenhang sehr wichtig und kann Sie vor bösen Überraschungen bewahren. Dementsprechend sollten auch alle Anlageprodukte ausgewählt werden.
Regelmäßige Kontrolle
Überwachen Sie Ihre Geldanlage regelmäßig und passen Sie Ihr Portfolio bei Bedarf an
Informiert investieren mit Bedacht und Strategie
Risiken sind bei der Geldanlage unvermeidbar. Mit einer klugen Anlagestrategie, der richtigen Diversifizierung und einem entsprechenden Anlagehorizont können Sie diese jedoch effektiv minimieren und Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Geldanlage deutlich erhöhen.
Wer sein Geld in eine bestimmte Anlageform investiert und dafür einen garantierten Zins erhält, hat noch immer nicht alle unerwarteten Risiken ausgeschaltet. Leider sind sich viele Anlegerinnen dessen nicht bewusst, wie ich in meiner langjährigen Beratung immer wieder feststellen muss. dass es die absolute Sicherheit nicht gibt, auch bei Sparbüchern und Bankkonten nicht. Dazu mehr im Blogartikel Zinsen 2025 befassen.
Anlageformen für kurzfristige Ziele
Zu den kurzfristigen Zielen zählt vor allem der der berühmte Notgroschen, auch Liquiditätsrücklage genannt, auf den jede Anlegerin im Notfall zugreifen können sollte, um auf den schlimmsten Fall reagieren zu können. Bei einem kurzfristigen Planungshorizont ist ihre Risikokapazität nur sehr gering. Mal angenommen, Sie planen im nächsten Jahr eine Weltreise und haben dafür bereits ein Sabbatjahr beantragt, in dem Sie dann von Ihren Ersparnissen leben und natürlich zusätzlich die Reisekosten finanzieren müssen. In diesem Fall wäre es ziemlich leichtsinnig, wenn Sie ihre Reisekasse für dieses eine Jahr zu 100 Prozent in Krypto-ETFs investieren oder besser gesagt spekulieren.
Da Sie das Geld sehr bald benötigen, können Sie keine großen Wertschwankungen, wie sie bei Aktien oder Exchange Traded Funds vorkommen können, in Ihrem Portfolio gebrauchen. Der Zeitraum ist zu kurz, um auf eine Erholung der Börsen warten zu können. Ihre Risikokapazität ist in diesem Fall also sehr gering.
Wenn Sie Ihr Geld kurzfristig anlegen wollen, empfiehlt es sich, auf sichere kurzfristige Anlagen wie beispielsweise das Tagesgeldkonto oder auf Geldmarktfonds zurückgreifen, die kaum Schwankungen unterliegen. Um die besten Zinsen zu bekommen, empfiehlt sich ein regelmäßiger Vergleich der Konditionen. Ich habe in den letzten 20 Jahren immer wieder erlebt, dass Kundinnen nicht mitbekommen hatten, dass die Zinsen immer tiefer sanken und sie kaum noch Zinsen auf ihrem Tagesgeldkonto bekamen.
Kurzfristig können zum Beispiel Tages- und Festgeld genutzt werden, um das Geld sicher und liquide anzulegen. Mittelfristig eignen sich beispielsweise Anleihen oder Fonds, die eine höhere Rendite als Tages- oder Festgeld bieten können. Langfristig sollte man hingegen in Aktien investieren, da sie auf lange Sicht oft eine sehr gute Rendite erzielen können.
Anlageformen für langfristige Ziele
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Geldanlage ist die Auswahl der richtigen Finanzprodukte. Hierbei hat man die Wahl zwischen aktivem und passivem Investieren. Beim aktiven Investieren werden einzelne Aktien oder Fonds gezielt ausgewählt und regelmäßig überprüft. Dabei ist es wichtig, die Entwicklung des Marktes und der Unternehmen genau zu beobachten und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. Beim passiven Investieren hingegen investiert man in regelbasierte Investmentfonds oder Index-ETFs. Diese bilden einen bestimmten Index, wie beispielsweise den DAX, den EuroStoxx oder den MSCI World nach. Sie haben den Vorteil, dass sie breit diversifiziert sind und die Kosten in der Regel geringer sind als bei aktiv gemanagten Fonds ausfallen.
Wenn es jedoch um finanzielle Ziele in ferner Zukunft geht, wie zum Beispiel die Altersvorsorge oder die Ausbildung Ihrer Kinder, können Sie sich eine höhere Risikokapazität leisten, da Sie über einen längeren Zeitraum hinweg Schwankungen am Markt ausgleichen können. Um die Inflation ausgleichen zu können und den realen Wert Ihrer Ersparnisse zu erhalten, brauchen Sie Wertanlagen mit höherem Renditepotenzial. Mit Zinsen unterhalb der Inflationsrate können Sie das nicht erreichen. Dann wird ihr Geld im Hinblick auf seine (und Ihre) Kaufkraft immer weniger wert.

+++ Vermögen & Zukunft +++ +++Quick-Tipp +++
+++Geldanlage+++
Eine langfristige Geldanlage muss wegen der Inflation höhere Renditen erzielen als eine kurzfristige Geldanlage. Sie darf dabei größeren Schwankungen unterliegen, weil Sie als Anlegerin vorübergehende Verlustphasen aussitzen können.
Bei einem Ziel mit einem Planungshorizont von mehr als sechs oder sieben Jahren, können Sie in Anleihen, Aktien, Aktienfonds oder Exchange Traded Funds, kurz ETF genannt, investieren, die höhere Renditen versprechen, aber auch mit größeren Kursbewegungen verbunden sind. Ihr Risikobedarf ist in diesem Fall also höher, da Sie eine Rendite oberhalb der Inflation erwirtschaften möchten. Da Sie im Fall einer Börsenkrise dank Ihres größeren Zeitbudgets, die Sache aussitzen können ist auch Ihre Risikokapazität deutlich größere.
Doch dieses Aussitzen und Warten ist für viele Anlegerinnen emotional schwer zu ertragen. Wenn der eigene Depotauszug plötzlich ein Minus ausweist, wird dieser Verlust emotional doppelt so stark empfunden wie ein gleich hoher Gewinn. Für eine kurze Zeit lässt sich das ganz gut aushalten. Doch wenn aus dieser kurzen Zeit ein mehrere Monate oder Jahre werden, dann sieht die Sache schon anders aus.
Deshalb ist es wichtig auch ihre finanzielle Risikobereitschaft, also Ihre emotionale Komfortzone für Kurschwankungen und Verluste, im Vorfeld abzuklären. Sonst besteht die Gefahr für einen späteren Panikverkauf, die natürlich unbedingt vermieden werden sollte.
Tipp # 10: Finanzanlagen auf den Zeithorizont abstimmen
Bei der Geldanlage ist es ratsam, eine langfristige Perspektive einzunehmen, soweit dies im Hinblick auf Ihre Ziele möglich ist. Je länger Ihr Geld investiert wird, desto wichtiger wird es, eine Rendite oberhalb der Inflationsrate zu erzielen, um Geldwert und Kaufkraft zu erhalten. Kurzfristige Kursänderungen sollten zwischenzeitlich nicht überbewertet werden, da sie auf lange Sicht oft ausgeglichen werden können. Eine breite Diversifikation über verschiedene Anlageklassen und Regionen kann ebenfalls zur Risikominderung beitragen. Es ist auch wichtig, regelmäßig den eigenen Anlageerfolg zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, um die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen.
Insgesamt zeigt sich, dass eine Geldanlage mit der richtigen Strategie eine gute Rendite erzielen kann. Durch eine Aufteilung des Geldes in kurz-, mittel- und langfristige Investitionen sowie die Auswahl der passenden Finanzprodukte und eine langfristige Perspektive kann dann mit hoher Wahrscheinlichkeit das Anlageziel erreicht werden.
Es ist also wichtig, dass Sie sich vor der Auswahl Ihrer Finanzanlagen bewusst sind, für welchen zeitlichen Horizont Sie jeweils planen und wie hoch Ihr Risikoprofil ist, um die geeignete Anlagestrategie zu entwickeln und Ihre finanziellen Ziele erfolgreich zu erreichen.
+++ Vermögen & Zukunft - Quick-Tipp #Geldanlage +++
- Wenn Sie Ihre Finanzanlagen selber managen, dann machen Sie am besten einen schriftlichen Plan, beispielsweise in einer Excel-Tabelle, für welches Ziel bis zu welchem Zeitpunkt Sie die benötigten Zahlungsbeträge benötigen.
- Rechnen Sie dann aus, welche Beträge Sie regelmäßig ansparen müssen, um ihr Ziel wie gelant zu erreichen. Wenn es um einen längerfristigen Planungszeit geht, rechnen Sie in jedem Fall auch die Inflation mit ein. Die Inflation gehört zu den am meisten unterschätzten Gefahren, da wir Menschen fast alle an der Geldillusion leiden.
- Überprüfen Sie regelmäßig Ihre finanziellen Ziele, Entscheidungen und Planungen. Denn das Leben ist leider nicht so zuverlässig und pünktlich wie die Schweizer Eisenbahn, sondern eher wie eine deutsche Autobahn am ersten Ferientag. Leider benehmen sich auch viele Anlegerinnen und Anleger an der Börse eher wie gestresste, übermüdete Autofahrer mit zwei quengelnden Kinder auf der Rückbank. Wenn Sie also die Option „Schweizer Eisenbahn“ haben, gönnen Sie ihr eine Überlegung. Was im ersten Moment teuer und langsam klingt, könnte im zweiten Moment eine gemütliche Reise mit einer hoher Ziel-Wahrscheinlichkeit sein. (Wenn Sie bis Basel auch noch den Nachtzug nehmen, fängt der Urlaub schon an, bevor sie am Ziel angekommen sind.)
- Solange Ihr finanzielles Vermögen noch nicht reicht, um davon gut und sicher bis ans Ende Ihrer Tag leben zu können, braucht vor allem Ihr persönliches, geistiges und physisches Vermögen all die Pflege, Zuwendung und Erholung. Denken Sie daran: Je früher Sie beginnen, desto besser sind die Chancen, dass Sie Ihre finanziellen Ziele zu erreichen.
Sollten Sie im Hinblick auf die Finanzplanung zur Erreichung Ihrer finanziellen Ziele, die Auswahl der einzelnen Anlagen und vor allem die richtige Strategie unsicher fühlen, suchen Sie sich lieber eine kompetente Unterstützung, denn das Geldhorten in schlecht verzinstem Tages- und Festgeld, wird Sie ganz sicher ärmer statt reicher machen. Eine fundierte Finanzplanung ist entscheidend, um Ihre finanziellen Ziele effizient zu erreichen und nicht nur auf die Sicherheit Ihrer Anlagen zu achten, sondern auch auf deren Ertragspotenzial. Eine diversifizierte Anlagestrategie kann Ihnen helfen, Risiken zu streuen und gleichzeitig von den Chancen der Märkte zu profitieren.
Eine qualifizierte Finanzberaterin mit gesetzlicher Zulassung kann Ihnen helfen, Ihre individuellen Bedürfnisse und Ihre Risikobereitschaften zu analysieren. Gemeinsam können wir dann für Sie einen maßgeschneiderten Finanzplan entwickeln, der sowohl kurzfristige als auch langfristige Ziele berücksichtigt.