Wie sicher ist Gold in Krisenzeiten?
Das Edelmetall gilt als sicherer Hafen in turbulenten Zeiten. Es verliert trotz Preisschwankungen niemals vollständig seinen Wert. Zumindest war das in der Vergangenheit der Fall.
Der Nachteil: Für Gold gibt es weder Zinsen noch Dividenden. Die Rendite lässt sich nur aus einem steigenden Goldpreis erzielen. Wie der sich entwickelt, ist reine Spekulation. Die Entwicklung kann also zwischenzeitlich zu Verlusten führen. Es kann Jahre dauern, bis sich der Goldpreis dann wieder erholt. Zwischen 1980 und 2003 waren das immerhin mehr als 20 Jahre. Gerade jetzt hat der Goldpreis ein neues Rekordniveau erreicht. Deshalb ist der Zeitpunkt alles andere als günstig.
Was bei Gold zudem häufig verkannt wird: das zusätzliche Risiko einer schwierigen Wiederveräußerbarkeit. Da gilt es genau hinzuschauen in Bezug auf die Herkunft und Prägung. Deshalb ist auch bei Gold eine seriöse Beratung unbedingt zu empfehlen.
Auch bei Gold besteht inzwischen die Möglichkeit, Sparpläne abzuschließen. Das hat den großen Vorteil, dass bei sinkenden Preisen automatisch der Durchschnittspreis vergünstigt wird. Das verbessert die Rendite. Ein Goldsparplan ist in jedem Fall eine Möglichkeit zur Diversifizierung und Risikostreuung.
Gut gestreut – nie gereut
Was jetzt wichtiger ist denn je: eine gute – möglichst weltweite – Streuung bei Aktienanlagen und gleichzeitig eine gute Balance zwischen risikoreichen und risikoarmen Anlagen vorzunehmen. Gerade wenn die schwache Börsenphase länger andauert, ist es wichtig, emotional gut vorbereitet zu sein. Auch ein Sparplan kann jetzt psychologisch hilfreich sein. Aus 25 Jahren Beratungserfahrung weiß ich, dass es für Kundinnen sehr beruhigend wirkt, wenn sie jeden Monat automatisch zu günstigeren Preisen nachkaufen.
In der eigenen Risiko-Komfortzone bleiben
Vor allem sollten Sie Ihre persönliche finanzielle Risikobereitschaft dabei nicht überstrapazieren. Denn solange Sie sich innerhalb Ihrer emotionalen Risiko-Komfortzone bewegen, besteht eine deutlich geringere Gefahr, die Nerven zu verlieren.
Dafür jedoch müssen Sie Ihre persönliche Risikobereitschaft kennen und dann auch umsetzen. Das ist gar nicht einfach. Viele Anlegerinnen unterschätzen Ihre Risikobereitschaft und verzichten deshalb auf Rendite, obwohl sie eigentlich mehr Schwankung aushalten könnten. Andere wiederum überschätzen Ihre Risikobereitschaft und neigen dann viel schneller zu Übersprunghandlungen.
Sie interessieren sich für Ihre Risiko-Komfortzone? Dann lassen Sie uns doch darüber reden.
Kaufen, wenn die Kanonen donnern?
Die Börse, ein Spiel aus Angst und Gier, so heißt es. Während die einen Anleger panikartig verkaufen, denken die anderen bereits wieder an Schnäppchen. Der zur Börsenweisheit gewordene Spruch
„… Kaufen, wenn die Kanonen donnern,
verkaufen, wenn die Violinen spielen … “
geht angeblich auf Carl Mayer von Rothschild zurück und hat im Moment einen bitteren Beigeschmack.
Jedoch beide Verhaltensweisen erweisen sich mit Abstand und Vernunft betrachtet in der Regel als schlecht. Denn die Erfahrung zeigt: Wer versucht, den richtigen Zeitpunkt für Kauf oder Verkauf zu finden, scheitert auf lange Sicht immer. Im Nachhinein betrachtet erfolgen sowohl Käufe als auch Verkäufe zu früh oder zu spät. Analysen zeigen, dass beim aktiven Investieren oder Market Timing gerade die seltenen und gleichzeitig wichtigsten besten Börsentage verpasst werden. Das kann die Rendite deutlich schmälern. Vor allem wenn beim Ein- und Ausstieg noch jedes Mal Handelskosten dazu kommen.
Bester Beweis: der Weltaktienindex MSCI World. Der Index erreichte in 20 Jahren eine Wertentwicklung von durchschnittlich 8,65 Prozent jährlich. Hätten die zehn besten Handelstage gefehlt, wäre die Rendite schon auf 5,25 Prozent geschrumpft. Beim Verpassen der besten 30 Tage hätte die durchschnittliche Jahresrendite nur noch 1 Prozent betragen! Ein krasser Unterschied, nicht wahr?
Fazit: Das sogenannte Market Timing funktioniert einfach nicht.
Warum der Mythos vom Market Timing nicht totzukriegen ist?
Trotzdem hält sich hartnäckig der Mythos, dass Experten durch Erfahrungen, Analysen und Berechnungen realistische Vorhersagen treffen könnten. Das liegt zum einen daran, dass eine ganze Branche von Analysten, Brokern, Vermögensverwaltern, Fondsmanagern, Investmentbankern und sonstigen Aktienexperten davon hervorragend profitiert. Anderseits ist aber auch bei vielen Privatanlegern die Gier nach schnellen Gewinnen groß.
Vorsicht vor Gier und Truhahnillusion
Wer in Aktien oder ETF investiert, denkt selten langfristig und an die Altersvorsorge. Wer in schwankende Anlagen investiert, erwartet, dass irgendetwas passiert. Im positiven wie auch im negativen Sinne. Wenn positive Erwartungen erfüllt werden, setzt häufig die Gier ein. Dann erhöhen Anleger das Risiko. Gier und Abenteuerlust steigen mit den Kursen.
Gerade bei lang anhaltenden Aufwärtsphasen unterliegen Anlegerinnen und Anleger leicht der Truthahnillusion. Das rächt sich brutal in Krisenzeiten. Dann nämlich schlägt unerwartet und überraschend die Enttäuschung zu. Deshalb ist es so wichtig, der eigenen Linie treu zu bleiben und sich nicht von seinen Emotionen zu vorschnellen Reaktionen verleiten zu lassen.
Bleiben Sie also in jedem Fall immer schön in Ihrer Risiko-Komfortzone.
Fazit: Ruhe bewahren und Abwarten und Tee trinken – doch wie kann es gelingen?
Die Ruhe zu bewahren ist nicht ganz einfach in Krisenzeiten. Deshalb sollten Sie sich ernstlich fragen, was Ihnen wirklich Angst macht im Moment und was diese Angst dann tatsächlich mit Geld zu tun hat. Oftmals projizieren wir alle möglichen Ängste auf Geld, vor allem jetzt die Kriegsängste.
Das Gedanken-Karussell stoppen
In einer so hoch emotionalen Phase wie momentan drehen sich sehr leicht die Gedanken im Karussell. Dann hilft es am besten, mit einem verständnisvollen Menschen zu reden, Ängste zu hinterfragen und Lösungen für Probleme zu finden.
Vielen Menschen hilft auch das Meditieren. Dafür gibt es inzwischen wirklich empfehlenswerte Apps für Ihr Smartphone oder Videos auf YouTube. Mir persönlich hilft bei Stress am besten das Laufen. Wenn die Stresshormone nach dem Rennen wieder abgebaut sind, fühle ich mich deutlich entspannter und auch sicherer. Probieren Sie einfach aus, was Ihnen hilft und guttut.
Besserwisser, Retter und Verfolger meiden
Was in einer solchen Situation leider gar nicht hilft, sind belehrende oder gar besserwisserische Ratgeber. Am schlimmsten, wenn die sich noch über Ängste lustig machen. Solche Reaktionen verschlimmern eher die Ängste und erhöhen das Risiko von Fehlentscheidungen.
Auch Ratschläge von anderen sind mit Vorsicht zu genießen, wenn diese dabei nur von sich ausgehen und wenig empathisch sind. Dann hagelt es leicht Ratschläge wie Nackenschläge. Das braucht kein Mensch.
Empathische Gesprächspartnerinnen suchen
Empathie und Mitgefühl sind bei Problemen wahre Wunderwaffen. Die Neurowissenschaftlerin Tanja Singer hat dazu eine höchst interessante Studie gemacht. Bei Geld und Finanzen ist es allerdings nicht immer einfach, empathische Gesprächspartner zu finden. Viele, die sich Finanzcoach nennen, haben nicht mal eine Coaching-Ausbildung. Aber dafür ein Finanzprodukt im Koffer. Das ist natürlich nicht hilfreich. In jedem Fall sollten Sie kritisch nachfragen und nachprüfen. Bei den FCM Finanz Coaches ® können Sie jedenfalls sicher sein, dass die alle eine ordentliche Coachingausbildung haben.
Was Sie tunlichst vermeiden sollten
Was ebenfalls absolut nicht empfehlenswert ist: Mit erhöhtem Stresslevel vor das eigene Online-Depot setzen und mit dem Traden anfangen. Wenn wir Menschen uns im Stressmodus befinden, geraten wir leicht auch in das nächste Stadium: Kampf- oder Fluchtmodus.
Das limbische System, ein evolutionär gesehen uralter Teil des menschlichen Gehirns – deshalb oft auch Reptiliengehirn genannt – reagiert, als würde gerade der Säbelzahntiger um die Ecke kommen.
Dann heißt es: Beine in die Hand nehmen! Bestenfalls im wahrsten Sinn des Wortes. Deshalb hilft das Laufen auch so gut beim Stressabbau. Es ist die beste Möglichkeit, die Stresshormone schnell wieder loszuwerden.
Das Umschichten des eigenen Depots ist in Stressphasen, schlimmstenfalls im Kampf- oder Fluchtmodus, dagegen überhaupt nicht sinnvoll. Finanzentscheidungen sollten grundsätzlich niemals unter Stress und Zeitdruck getroffen werden.
Deshalb: Niemals gestresst, müde oder hungrig in das eigene Online-Depot einloggen.
Fazit: Die Dos and Don’ts in Kurzfassung:
- Laufen, Walken, Radeln und flotte Spaziergänge zum Entstressen
- Meditieren, Demonstrieren (gegen den Krieg), Yoga oder Beten
- Spenden oder ehrenamtlich engagieren, denn Altruismus macht Glücksgefühle
- Bad News abschalten
- mindestens 5 Tage Depot-Abstinenz
- Selbstanerkennung für die Entscheidung eines weltweit gestreuten, prognosefreien Depots ohne unsystematische Risiken und ohne überflüssigen Nervenkitzel
- Selbstanerkennung für das Nachhaltigkeitsstrategie-Depot mit strengen Ausschlusskriterien
- Dankbarkeit für das automatische Rebalancing im Depot, das Selbstüberwindung und zusätzlichen Stress erspart, Kurskorrekturen automatisiert und nachhaltig die eigene Strategie garantiert
- Selbstlob und Dankbarkeit für die Entscheidung, in der eigenen Risiko-Komfortzone geblieben zu sein, während die anderen fröhlich am Zocken waren
- Bei Stress und Angst: Über alles in Ruhe reden. Am besten mit einer Emotionsversteherin und FCM Finanz Coach.
- Über alles in Ruhe reden, Fragen klären und mit Gleichgesinnten austauschen …